Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland

Veröffentlicht am 13.05.2016 in Aktuelles

Der AKC HD/RhN sorgt sich, dass in Flüchtlinge in Deutschland unter religiös motivierten Übergriffen leiden und hat einen entsprechenden Bericht des internationalen überkonfessionellen christlichen Hilfswerks Open Doors an den SPD-Vorstand weitergeleitet.

Übergriffe und die daraus resultierende Angst christlicher Flüchtlinge sind leider Fakt in deutschen Unterkünften und wurden bisher stets verharmlost oder verdrängt. Dieses Thema muss künftig ernster genommen und alles dafür getan werden, dass religiös motivierte Übergriffe nicht mehr vorkommen, bzw. dass Personen, die übergriffig werden, mit Konsequenzen rechnen müssen. Gerade der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD muss nicht nur deutliche Worte finden, sondern möchte die Regierung – an der die eigene Partei beteiligt ist – zu schnellem Handeln bewegen. Es ist beschämend, dass so etwas in Deutschland passieren kann.

Das Problem religiöser Übergriffe in Flüchtlingsunterkünften hat die Politik leider selbst mit verursacht, weil sie der Überzeugung war, dass das religiöse Bekenntnis der Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Europa nicht registriert werden soll. Bei der Begründung, die wohl aus der Erfahrung der Registrierung von Juden zur Nazizeit resultiert, dass in den Personalausweisen der Bundesbürger keine Religion erfasst wird, wurde die Situation vieler Flüchtlinge, von denen einige nach Deutschland geflohen sind, um religiös motivierten Repressalien zu entgehen, völlig unterschätzt.

Nachdem Open Doors immer mehr Berichte über die Verfolgung christlicher Flüchtlinge in deutschen Unterkünften erreichten, startete das Hilfswerk eine deutschlandweite Befragung, um das Ausmaß der Anfeindungen und gewaltsamen Übergriffe zu erfassen. Das Hilfswerk Open Doors, das sich in über 50 Ländern der Welt für Christen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden, hat nun in einem Bericht erste Ergebnisse einer Untersuchung über Diskriminierungen in deutschen Flüchtlingsheimen vorgelegt. Dafür wurden 231 Fragebögen ausgewertet, die in einem Zeitraum von zwei Monaten eingegangen sind. Der Bericht offenbart Verfolgung in verschiedenen Ausprägungen, von Diskriminierung über Körperverletzung bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen. Dabei ist anzunehmen, dass die dokumentierten Fälle nur die Spitze des Eisberges abbilden.

Hier finden Sie den vollständigen Bericht:

https://www.opendoors.de/verfolgung/christenverfolgung_heute/christenverfolgung_in_deutschland/

Der Bericht von Open Doors zur Erfassung „Religiös motivierter Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“ wurde vom AKC HD/RhN an das WBH weitergeleitet.

Stephan Fischer